Differenzdruck-Messverfahren

Blower-Door-Test

Luftdichtheit ist ein wesentliches Qualitätsmerkmal eines Wohnhauses

Ein luftdichtes Haus hat viele Vorteile für den Bewohner: Der Komfort ist höher (Behaglichkeit durch hohe Luftqualität und Vermeidung von Zugluft), der Heizenergieverbrauch ist kleiner und es werden Bauschäden vermieden. Für ein vernünftiges Lüftungskonzept ist ein dichtes Haus eine zwingende Voraussetzung. Bauschäden entstehen, wenn Luft aus Wohnräumen durch die Dämmung in kühlere Bereiche gelangt und die Feuchte dort kondensiert (Schimmelbildung). Der Luftdichtheitsgrad ist somit ein wesentliches Qualitätsmerkmal eines Wohngebäudes.
Ob ein Gebäude luft- und winddicht ist, können wir einfach und schnell mit Hilfe des anerkannten Blower-Door-Verfahren kontrollieren. Sie erhalten von uns ein Luftdichtigkeitszertifikat laut DIN EN 13829.

Wie wird die Messung durchgeführt?

Zur Durchführung der Messung wird von unserem Messteam ein elektrisch betriebenes Gebläse mit einem einstellbaren Rahmen in eine geöffnete Außentür oder Fenster eingespannt. Es wird bei der Messung ein Unterdruck oder Überdruck im Gebäude erzeugt und festgestellt, wie oft das Luftvolumen des Gebäudes pro Stunde ausgetauscht wird.

Es werden zwei Messungen durchgeführt. Einmal wird ein Überdruck erzeugt, also Luft ins Haus geblasen und dann ein Unterdruck, indem Luft aus dem Haus abgesaugt wird. Als Messwert im Protokoll wird der Mittelwert angegeben.

Es werden zwei Messungen durchgeführt. Einmal wird ein Überdruck erzeugt, also Luft ins Haus geblasen und dann ein Unterdruck, indem Luft aus dem Haus abgesaugt wird. Als Messwert im Protokoll wird der Mittelwert angegeben.

Wann sollte die Blower-Door-Messung durchgeführt werden?

Die Blower-Door-Messung sollte bei allen Gebäuden durchgeführt werden, da sie wichtige Aufschlüsse über die Bauqualität gibt. Bei gut gedämmten Häusern geht bis zu 60% der Energie durch Fugen und Ritzen in der Gebäudehülle verloren (Energieverluste). Neben Kälte und Hitze dringt auch Lärm, Schall und Schadstoffe durch diese sogenannten Leckagen. Zudem wird Zugluft als sehr unangenehm empfunden. Sehr oft führen diese unfreiwilligen Löcher in der Außenhaut auch zu Schimmelbildung und Bauschäden.

Verfahren B = Prüfung der Gebäudehülle vor Fertigstellung

Bei Neubauten ist es empfehlenswert, die Messung nach dem fachgerechten Verkleben der luft- bzw. winddichten Ebene und vor der Montage der Innenverkleidung durchzuführen. Mit Hilfe von Thermografiekameras, Nebelmaschinen und Anemometer können Leckagen lokalisiert werden und Fehler noch ohne großen Aufwand korrigiert werden. Nach Behebung eventueller Mängel und Fertigstellung des Gebäudes erfolgt die zweite Messung im Nutzungszustand (Verfahren A)

Verfahren A = Prüfung des Gebäudes im Nutzungszugstand

Die Messung kann aber jederzeit auch bei einem bereits genutzten Gebäude gemacht werden. In vielen Fällen sind auch dann noch Nachbesserungen durchführbar, welche jedoch sehr teuer werden können. Diese Messung dient zur Zertifizierung der Luftdichtheit des Gebäudes.

Dokumentation der Leckagen

Das Gebäude wird außerdem bei einem fest eingeregelten Unterdruck von 50 Pascal nach Leckagen mit Hilfe von Messgeräten untersucht. Mit einem Strömungsmessgerät (Anemometer) kann die Stärke der Luftströmung im Bereich der einzelnen Leckagen ermittelt werden. Ihre Bedeutung wird beurteilt und Sanierungsmöglichkeiten werden vorgeschlagen. Weiters kann Nebel mit Hilfe einer Nebelmaschine eingesetzt werden, um die Luftbewegung sichtbar zu machen. Mit der Thermografiekamera können die Wärmebrücken genau ermittelt werden.

Nach der erfolgten Messung erhalten Sie ein Zertifikat mit Messprotokoll, Grafik und Leckagenauflistung.
Je nach Auftrag können in Form eines ausführlicheren Berichts die Art, Lage und Bedeutung der einzelnen Undichtheiten erfasst und eventuell fotografisch dokumentiert werden. Im Bericht werden nach Möglichkeit Vorschläge für die Abdichtung der Fehlstellen gemacht.

Von der Klimahausagentur vorgeschriebene n50-Werte (Luftwechselrate):

n50 [h-1] Bewertung
< 0,6             Passivhaus < 0,6 +/- 0,1  Klimahaus Gold             Zielwert < 1 +/-  0,1    Klimahaus A                 Zielwert < 1,5 +/- 0,1  Klimahaus B                 Grenzwert < 2 +/- 0,1     Klimahaus C                 Grenzwert > 2                Undichte Ausführung

Werden die geforderten Grenzwerte überschritten, wird dies, für ein Projekt in der Zertifizierungsphase, als Nicht-Konformität ausgelegt.

Werden die geforderten Zielwerte überschritten, ist für die Berechnung der Nutzungsgrad des Wärmerückgewinnungssystems verringert.
Bei Nichteinhaltung des Grenzwertes entscheidet die KlimaHaus Agentur von Fall zu Fall über die Zertifizierung.
z. B. n50-Wert von 1,0 l/h bedeutet: Luftaustausch 1x pro Stunde bei 50 PA Unterdruck (=37 km/h Wind)

Wir sind gerne für Sie da und beraten Sie, wenn Sie einen Blowerdoor-Luftdichtigkeitstest oder Prüfung der Luftdichtigkeitsebenen benötigen. Selbstverständlich unterstützen wir Sie auch bei der Leckageortung von Bauschäden oder Baumängel der Gebäudehülle. Gerne stehen wir Ihnen auch als Messteam für die Bauüberwachung der Dichtigkeitsebene zur Verfügung, damit es gar nicht erst zu Problemen kommt.

Wir blicken auf eine langjährige Erfahrung im Bereich Blower-Door zurück.
Wir sind seit 2006 zertifizierte Luftdichtigkeitsprüfer und führen seither Blower-Door-Messungen durch und übernehmen hier alle Leistungen aus einer Hand.
Leider werden wir oft erst nach Fertigstellung oder sogar bei vorhandenen Bauschäden um Unterstützung gebeten. Bauschäden können vermieden werden: durch eine baubegleitende Überwachung bzw. Beratung kann sichergestellt werden, dass in der Planung und während der Ausführung eine hohe Qualität erzielt wird.